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Gänsestopfleber

Ohne Frage, die nahezu industrielle Produktion von Stopflebern stellt eine besonders infame Art der Tierquälerei dar. Darüber kann nicht diskutiert werden! Allerdings wird über die Tierschutzproblematik etwas sehr wesentliches vergessen! Stopflebern sind eindeutig krankhaft und äußerst unappetitlich, also keineswegs begehrenswerte Luxus - Lebensmittel.

Als Tierarzt ist man gezwungen, öfter einmal verendetes Geflügel zu sezieren, um die Todesursache feststellen zu können. Dabei passiert es nicht selten, dass der Untersucher beim Eröffnen der Bauchhöhle auf eine fettig - schmierige Masse stößt, die sie fast vollständig ausfüllt.Tierärzte gelten nicht als besonders zimperlich. Trotzdem würgt es manchen, wenn seine Finger unvermittelt hinein geraten.

Diagnose: fettige Leberdegeneration, wie sie als Folge bestimmter Vergiftungen oder grober Ernährungsfehler auftritt. Das im gesunden Zustand bräunlich - rötliche und feste Lebergewebe ist dabei unförmig aufgequollen und zu einer gelblichen pastösen Masse entartet.

Unvorstellbar, dieses Krankheitsprodukt etwa essen zu sollen!

Machen Sie sich klar, dass die fettige Leberdegeneration gezielt das Produkt grotesker Überernährung („Stopfen“) ist! Die Tiere sind dem Tod geweiht! Man muss sie rechtzeitig schlachten, um das begehrte Produkt „Stopfleber“ gewinnen zu können.

Die schmierige Masse lässt sich in Luxusküchen gut verarbeiten; in gewürztem Zustand gilt sie dann als DELIKATESSE.

Wann findet sich ein findiger Sternekoch, der eine Krebsgeschwulst küchentechnisch entsprechend veredelt und mit einen klingenden Nahmen (z.B. „Cancerpastete“) auf den Tisch bringt?

Der Verbraucher sollte sich – jenseits tierschützerischer Überlegungen – darüber im Klaren sein, dass er mit Stopfleber etwas isst, das der Tierarzt bei Sektionen angeekelt in die Abfalltonne wirft!           GUTEN APPETIT !

Dr. R. S., Tierarzt

Quelle  du und das Tier 1/2004

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