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Stadt Mülheim beschlagnahmte 400 Chinchillas

Tierwohl steht an erster Stelle

Anfang 2016 hatten 39 Hunde, die von Rumänien nach Belgien und in die Niederlande gebracht werden sollten und vorläufige Endstation in Mülheim hatten, für viel Mehrarbeit bei Veterinäramt, Tierheim und Tierschutz gesorgt („tierisch“ berichtete). Ende 2016 beschlagnahmte das Mülheimer Veterinäramt nun 400 Chinchillas, die laut dieses Amtes unter nicht ordnungsgemäßen Bedingungen gehalten wurden. 120 Chinchillas wurden überdies in Gelsenkirchen sichergestellt, beide Städte arbeiten in dieser Angelegenheit eng zusammen. 26 Chinchillas aus der Gelsenkirchener Zucht sollten wohl in Paderborn verkauft werden, die Polizei konnte noch rechtzeitig eingreifen. Gegen die Tierhalter sowohl in Gelsenkirchen als auch in Mülheim wurde ein Verwaltungsverfahren eingeleitet. Die in Mülheim beschlagnahmten Tiere werden jetzt in städtischen Räumen durch Tierärzte und Pfleger betreut. Nicht erwiesen ist wohl, dass die Chinchillas ihrer Felle wegen gezüchtet wurden. Die Felle waren früher begehrt in manchen Damenkreisen – natürlich verarbeitet zu Pelzmänteln und -jacken.

Wegen offensichtlich schlechter Haltung waren die Chinchillas den Züchtern und Eigentümern weggenommen worden, wobei zwischen den Eignern in Mülheim und Gelsenkirchen ein familiärer Zusammenhang zu bestehen scheint. Damit die Tiere, die bis zu zwölf Jahre alt werden können, auch optimal versorgt werden können, wurden zwei Tierpfleger per Zeitvertrag eingestellt. Betreut werden die Chinchillas überdies von zwei Mülheimer Tierärztinnen, die auch im städtischen Tierheim aktiv sind.

Weiterer Nachwuchs

Einige männliche Chinchillas sind bereits kastriert worden, dennoch ließ sich nicht verhindern, dass es auch in der neuen (städtischen) Behausung noch zu neuerlichem Nachwuchs gekommen ist. Es wurde für die betroffenen Halter zwischenzeitlich ein Nagehalter- bzw. Betreuungsverbot verfügt, das sowohl für Gelsenkirchen als auch Mülheim gültig ist. Mittlerweile laufen Verfahren, wahrscheinlich werden sich auch Gerichte mit diesem Fall befassen. Rechtsanwälte sind auf beiden Seiten eingeschaltet. Ehe Urteile auf dem Tisch liegen, können aber Jahre vergehen. Eine teure Angelegenheit insgesamt, aber eine gute Sache für das Tierwohl. Letztlich haben die Halter für die jetzt entstehenden Kosten aufzukommen.

Das für die Mülheimer Chinchillas zuständige Veterinäramt gibt inzwischen viele Tiere an umliegende Tierheime ab, damit diese hoffentlich Liebhaber für diese Vierbeiner finden und die Kosten nicht noch weiter ausufern. Zu bedenken ist, dass Chinchillas im weiteren Sinne zwar auch Haustiere sind, keineswegs aber in Kinderhände gehören. Zumal es nachtaktive Tiere sind, denen man tagsüber ihre Ruhe gönnen sollte.

Peter Korte

Von den 145 Böckchen aus dieser Haltung ließ der Tierschutzverein Mülheim 86 Tiere kastrieren, Kostenpunkt: über 3000 Euro.
Ein weiterer Beitrag zum Tierschutz!

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